Stress
Wie werde ich gelassener bei all den Herausforderungen meines Alltags?
Aber warum sind wir überhaupt so gestresst? Und wer stresst uns?
Heute gestalten in unserem Alltag mehr denn je unsere Medien ein Gebilde von idealisierten Rollenerwartungen, denen wir letztlich hinterhereifern. Um jeden Preis wollen wir es vermeiden, zu scheitern. Wir wollen glänzen und übertrumpfen uns dann gegenseitig – zum Beispiel so: Kaum zu schlafen, aber Überstunden im Job leisten und in derselben Woche bei der Ausrichtung des Kindergeburtstages Selbstgebackenes mit schillerndster, aber bitte ökologisch verträglicher Kuchendeko, wenn möglich selbstgebastelt und nicht bei Amazon geshoppt, zu servieren.
Und dabei bemerken wir nicht, wie wir schleichend in eine Überstimulation unseres sympathischen Nervensystems hineingeraten, was in uns wiederum zu einem Dauererregungszustand führt, den wir zu beruhigen versuchen, indem wir versuchen, uns noch mehr anzustrengen, um diese Aufgaben doch bewältigt zu bekommen. DIE ANDEREN schaffen es ja schließlich auch. Es ist die Angst, sich nicht gesellschaftskonform zu verhalten, missverstanden zu werden, letztlich nicht gemocht und vielleicht sogar ausgegrenzt zu werden. Liegt die Lösung nun darin, sich noch besser in seinem Alltag zu organisieren, um dann so ALLES schaffen zu können? Aber das kostet uns noch mehr Kraft.
Wir sind fixiert auf die Dopaminausschüttung unseres Gehirns, können uns nur dann wohl fühlen, wenn wir etwas erreichen, wenn wir den vermeintlichen Erwartungen der anderen entsprechen und unbemerkt übertreffen wir uns selbst darin, was wir in DIE ANDEREN hineinprojizieren. Wir idealisieren, was DIE ANDEREN erreichen, sind beeindruckt von Facebook-Posts und Insta-Stories und sind geprägt von den Botschaften unserer Eltern in unserer Kindheit. Und spätestens wenn wir feststellen, dass wir Ruhe gar nicht mehr aushalten, unruhig werden, wenn wir mit uns selbst allein sind, ohne unser Smartphone in der Hand, dann könnte das vielleicht der wahrgenommene Dopaminentzug in unserem Hirnstoffwechsel sein und wir steigen bewusst wieder in das Hamsterrad hinein, um unsere Dopaminausschüttung erneut wieder anzuregen.
Aber das ist nicht die Lösung! Vielleicht allenfalls kurzfristig, für den Moment, aber langfristig stellt sich uns die Frage, welches unerfüllte Grundbedürfnis meldet sich in uns und möchte befriedigt werden. Es kann nicht einfach beiseite geschoben werden, es wird sich immer und immer wieder melden, immer und immer wieder.
Fortsetzung folgt...